Sam Childers – Machine Gun Preacher
Vom Saulus zum Paulus
Inhalt:
„Im hohen Gras des Südsudan lauert
der Tod. Von einer Sekunde auf die nächste wird die öde Landschaft
überrannt: Hunderte Rebellen greifen an. „Lord`s Resistance Army“
- „Wiederstandsarmee des Herrn“ - nennen sie sich. Kurz: LRA. Sei
Jahrzehnten überfallen sie arglose Dörfer, töten, vergewaltigen
und verstümmeln Menschen.“
(S.9)
Sam Childers ist der Priester mit dem
Maschinengewehr – und in diesem Buch erzählt er seine Geschichte,
die gleichzeitig eine Geschichte von Glaube und Gott ist, aber auch
eine Geschichte des größten Leides, der Wut und Trauer.
Meinung:
Sam Childers Schreibstil lässt sich
wunderbar lesen. Man merkt bei jedem einzelnen Wort, wie sehr er mit
seinem Herz dabei ist, bei den Kindern im Südsudan. Oftmals
hinterlassen seine Worte eine Gänsehaut bei mir, ich möchte mir
diese schrecklichen Zustände gar nicht vorstellen und dennoch bin
ich der Meinung, dass es mehr Menschen wie Sam Childers geben sollte.
Mehr mutige Menschen, die versuchen anderen Leuten die Augen für das
Elend der Welt und ihrer Kinder zu öffnen.
Somit bin ich direkt schon beim Inhalt
angelangt. Sam Childers ist ein Priester, der für die Kinder im
Südsudan kämpft. Kinder, die ohne ihn sterben würden, von den
Soldaten der LRA getötet oder zu Kindersoldaten ausgebildet würden.
Die Regierung schafft es nicht diese Zustände zu unterbieten und
somit sind Menschen, wie Sam Childers gefragt. Die nicht an sich
selbst und die Gefahr der Situation denken, sondern zuallererst an
das Wohl der Kinder. Wobei mit der „Rettung“ der Kinder noch
lange nicht alles wieder gut ist, die meisten Kinder werden die
Gräuel, die sie mit ansehen oder am eigenen Leibe erleben mussten
nie komplett verarbeiten können.
Was unter diesem Gesichtspunkt sehr
interessant ist, ist Childers eigene Biographie, die natürlich im
Buch auch nicht zu kurz kommt. Sam war nicht immer ein gottgläubiger
Mann, der sich für andere Menschen eingesetzt. Es war eher das ganze
Gegenteil. Sam hat die Schule abgebrochen und keinen Beruf erlernt,
stattdessen hat er seine Zeit damit verbracht sich Mädchen klar zu
machen, zu trinken oder Drogen zu konsumieren – später hat er
sogar gedealt. Zu der damaligen zeit, hat er auch seine Frau
kennengelernt. Irgendwann hat sie den Glauben für sich gefunden und
nach einem gemeinsamen Gottesdienst mit Sam, hat auch er den Weg
aufgetan bekommen.
Manchmal fragt man sich als Leser auch
unweigerlich ob dieser Einsatz eine Art Wiedergutmachung sein soll.
Egal wie die Antwort ausfällt, Sam Childers – der Machine Gun
Preacher, ist der beeindruckendste Mensch, über den ich dieses Jahr
gelesen habe.
Ich habe größte Achtung vor diesem
Mann und dem was er geleistet hast, mit eigenen Händen ein
Kinderheim aufgebaut und heimat- und elternlosen Kindern ein neues
zu hause gegeben. Zudem führt er seit Jahren einen erbitterten Kampf
gegen die LRA.
„Machine Gun Preacher“ ist keine
leichte Kost. Man erfährt über das Leid der Südsudanesen, die in
ständiger Angst vor Terrorangriffen leben müssen, bei denen sie
abgeschlachtet, missbraucht oder verbrannt werden. Und bei seinen
Schilderungen nimmt Sam Childers wahrlich kein Blatt vor den Mund –
er zeigt uns die raue, harte und gefährliche Realität der Kinder
auf!
Ein Buch, dass einem die Augen öffnet
– und von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung!
Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Für die Bereiststellung bedanke ich
mich ganz herzlich bei Gerth Medien und für die Organisation der
Leserunde bei Katja, auch ein herzlicher Dank wie immer an
Lovelybooks!
Produktinformation:
Sam Childers – Machine Gun Preacher,
aus dem Amerikanischen von Eva Weyandt, 2012 bei Gerth Medien
erschienen
255 Seiten,16,99 €
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